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Prof. Oschmann, Chefarzt der Neurologie in der Hohen Warte inBayreuth, hält einen Vortrag über "Kognitive Beeinträchtigungen bei MS"

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Letzter Update
16 August, 2014

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PB304122_250Da Prof. Oschmann (leider) verhindert war, schickte er Dr. Uwe Menge, Neuropsychologe aus seinem Team in der Neurologie Bayreuth.

Leider waren wir, wohl wegen des schlechten Wetters und des Schnees, auch nicht so stark besetzt … immerhin 5 aus unserer Gruppe (und ein Gast !) kamen der Einladung nach …

So hatten wir kein Problem mit Beamern etc., sondern konnten uns direkt um Dr. Menges Laptop scharen und seinem interessanten Vortrag ĂĽber „Kognitive Beeinträchtigungen bei MS“ folgen.

Fatigue und kognitive Beeinträchtigungen bei Multipler Sklerose (vermehrte Ermüdbarkeit und reduzierte Belastbarkeit (Fatigue) sowie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen) sind häufige und im Verlauf der Erkrankung früh auftretende Symptome der MS.

Die Leitungsgeschwindigkeit der Signalübertragung (Erregungsleitung) sinkt grössenordnungsmässig von etwa 400 km/h bei Gesunden (saltatorische Erregungsleitung) auf bis zu 4 km/h bei Menschen mit MS durch Demyelinisierung (konstante Erregungsleitung). Bei dieser enormen Differenz kann man sich vorstellen, wie verzerrt und verspätet die Signale bei den Muskeln z.B. ankommen.

Die Erforschung von kognitiven Defiziten bei MS ist eine verhältnismässig neue Richtung der Forschung, was vielleicht daran liegen mag, dass kognitive Probleme schwer objektivierbar sind … sie sind auch nicht konstant, sondern von einer Vielzahl von äusseren Ereignissen abhängig. Z.B. die Gabe von Cortison in hoher Dosierung, was bei MS ja nicht unĂĽblich ist, verschlechtert die kognitiven Fähigkeiten und verfälscht so die Objektivierbarkeit.

Es fällt mir schwer, die FĂĽlle von Studien, die Dr.Menge vorgestellt hat hier zusammen zu fassen (kognitive Probleme ?) ...(negativ) auffallend war jedoch, dass nahezu alle vorgestellten Studien sich durch eine extrem kleine Anzahl von Versuchspersonen (z.T. n= 15/18) auszeichnen … wenn man dann noch annimmt, dass es sich um doppelt blinde Studien handelt, kann man die Relevanz der Ergebnisse leicht abschätzen.

Gut in Erinnerung sind mir die Bilder aus einem funktionalem MRT (fMRT), die hervorragend die unterschiedliche Belastung des Gehirns beim Lösen von einfachen kognitiven Aufgaben zwischen Gesunden und MS-Kranken zeigen … während beim Gesunden nur kleine Bereiche aktiviert werden, fĂĽhrt die kompensatorische Plastizität des Gehirns dazu, dass erheblich grössere Bereiche bei Kranken aktiviert werden, was naturgemäss zu einem stark erhöhten Energieverbrauch und damit zu erhöhter ErmĂĽdung (Fatigue) fĂĽhren kann.

Die nachfolgende Diskussion mit Dr. Menge war fast spannender und interessanter, als der Vortrag.

Das persönliche Fazit aus diesem Vortrag ist für mich:

  1. für kognitive Belange gilt dasselbe, wie für körperliche: stetes Training (auch bis an die eigenen Grenzen) hält die Schädigungen in Schach.
  2. Und: die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Menge in allen Ehren ... aber so wichtig wie Statisik vielleicht sein mag, ich bezweifle den direkten Nutzen fĂĽr mich als Person.

Wir danken Dr. Menge dafür, dass er dem schlechtem Wetter trotzte und den weiten Weg von Bayreuth bis nach Laub auf sich genommen hat und würden uns freuen, ihn mal wieder (bei besserem Wetter) bei uns begrüssen zu können.

 

 

(viel zu langer) Text und Photos: TOM

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